Nimm ab, Du fettes Schwein.

So sehen 97 Kilo aus. Da geht noch was.

Gewichtsabnahme ist eigentlich ganz einfach. Aber warum will Mann das eigentlich? Es gibt neben ästhetischen Gründen auch ganz technische Notwendigkeiten.

Das Systemgewicht beim Rennradfahren ist ein Wert, der sehr brutal sagt, wo die Grenze ist. Einige Bikes erlauben nur 100kg Gesamtgewicht. 120 kg sind schon die Stabileren. Das sind die Fakten.

Achillessehnen sind die Laufräder. Feine, leichte Italiener erlauben eben nur feine, leichte Italiener. Gerissene Speichen ermahnen zur fachlichen Beratung. Ich bin irgendwann auf Mavics umgestiegen. Hier gibt es echte Schwerlast-Komponenten. Informieren oder fragen schafft Erkenntnisse.

Aber, das muss ja nicht sein. Es darf auch abgenommen werden. Körpergröße minus 100, das ist Dein Gewicht. Es darf auch weniger sein. Ab 6% Steigung macht das spürbar Sinn. Und zwar richtig.

Aber es ist ja eigentlich ganz einfach. Immer mehr Kalorien verbrauchen, als zugeführt werden. Dann nimmt man ab.

Für mich ist das wie Krieg. Irgendwann ist die Rechnung nämlich nicht mehr ganz so einfach. Ich bin über 50. Der Stoffwechsel verlangsamt sich. Gutes, schönes Essen macht den Rest. Stress und Anspannung fordern kulinarische Befriedigung. Und wer zu dem gerne kocht, lebt ständig im Zwiespalt zwischen Verzicht und Lust.

Ein weiterer Aspekt, der die Sache so schwierig macht, ist der Memory-Effekt des Körpers. Unterversorgung, also überdurchschnittliche Anforderung und Belastung, ist ein echter Notfall für den Körper. Er will das nicht oft erleben müssen. Deshalb will er in der Erholungszeit mehr Nahrung, um nicht wieder in den Notfall der Unterversorgung zu kommen und seine Reserven angreifen müssen. Das will er nicht. Deshalb giert er teilweise sehr perfide, still und leise nach Pasta, Zucker, Fett und Fleisch – einfach alles, was schmeckt und Power und Ausdauer ermöglicht. Eigentlich völlig in Ordnung. Aber nicht unbedingt von Vorteil, wenn man abnehmen will. Manche sprechen auch von Jojo-Effekt. Für mich ist das Krieg.

„Du gegen Deinen Körper“ ist auch die Wahl der richtigen Waffen.

Ich habe fast alles ausprobiert. FDH – friss die Hälfte. Das klappt nur bedingt. Es gehört ein starker Wille dazu, die halbe Portion Spagetti Bolognese zu essen und den Rest den Kindern zu geben. Man merkt am besten, dass das nicht klappt, wenn die halbe Portion irgendwann dann doch die Menge einer ganzen Portion erreicht hat – „nein, ein wenig fehlt, wirklich, schau mal, das ist keine ganze Portion.“ Vielleicht kennt ihr diesen Dialog im Kopf.

Trennkost. Schon besser. Aber was nicht stimmt ist, dass du jede Menge essen kannst, wenn du nur tierische Eiweisse und Kohlehydrate trennst. Das ist der Kern der Trennkost. Fleisch, Fisch und Gemüse oder Salate funktionieren. Und auf der anderen Seite Pasta und Gemüse. Oder Kartoffeln oder Reis. Spagetti Bolognese entfällt also für eine Weile. Dies ist die Trennkost-Kurzform. Die Sache ist durchaus komplexer und kann dann auch noch individuell angepasst werden. Ich empfehle ein Buch zum Thema Trennkost.

Bei mir hat das nicht wirklich geholfen. Manchmal ja, manchmal nein. Oft war das Baguette zum Entrecôte der Stolperstein. Trennkost ist ok, braucht aber ebenfalls echte Disziplin. Und mehr als ein halbes Kilo pro Woche funktioniert nicht wirklich, wenn man nicht dauernd hungern will.

Jetzt festhalten. Bei mir hat am besten Weight Watchers funktioniert. Von allen ernährungstechnischen Einschränkungen war WW die erfolgreichste. Warum? Erstmal – ich bin kein Testimonial. Dieses Punktezählen macht durchaus Sinn – man versteht irgendwann die Tageszusammenstellung. Und es ist einfacher, als Kalorienzählen. WW ist annährend fettfrei und achtet auf die Zusammensetzung der Speisen. Ungünstige Lebensmittel haben viele Punkte und es gibt ein Menge Nahrungsmittel mit keinem oder nur einem Punkt. Alles andere ist Mathematik. Aus Körpergewicht und tägliche Anforderung wird eine Tagesmenge an Punkten zusammengestellt. Das sind die Fakten. Man kann vieles ohne Punkte essen, ist relativ satt – ernährt sich möglichst fett- und zuckerfrei und nimmt kontinuierlich ab. Mit Sport noch mehr. Das ist wie Fahrstuhlfahren. Mein Tipp. Den kostenlosen Probemonat ausnutzen. Nahrungsgewohnheiten anpassen. Bingo.

Kalorienzählen. Es gibt übrigens zu allem entsprechende Apps. WW so wie so, aber auch eine Menge Kalorienzähl-Apps. Und ja, sie funktionieren. Du verbrauchst normalerweise eine bestimmt Menge Kalorien. Hier eine enstprechende Liste:

https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/uebergewicht-und-diaet/wie-viele-kalorien-pro-tag-2006758

Oder hier:

https://eatsmarter.de/ernaehrung/gesund-ernaehren/kalorien-pro-tag

In den gängigen Apps finden sich selbstverständlich ähnliche Tabellen.

Hier eine Liste entsprechender Apps:

https://www.fitforfun.de/abnehmen/lifesum-im-test-lifestyletracker-und-kalorienzaehler-im-handy-bringt-das-was-190660.html

Einige haben sogar einen Lebensmittel-Scanner.

Hier noch eine Liste:

https://praxistipps.chip.de/kalorienzaehler-app-welche-sind-die-besten_98463

Die Verbindung zu einem Tracker ist natürlich ideal, da der bewegungsspezifische Verbrauch sofort berücksichtigt wird. Einfach ausprobieren.

Ich fand es am Ende ganz schön komplex und hatte Angst, dass ich vielelicht zu wenig auf meine Ernährungs-Bausteine achte. Das ist nämlch das ganz große Problem. Zu einseitige Ernährung oder Mangel an Mineralien und Vitaminen.

Da hilft dann nur der gesunde Menschenverstand.

Ihr braucht alles. Fett, Proteine, Kohlehydrate, Vitamine, Mineralien.

Wenn nichts mehr hilft, hilft am Ende die Tour – also einschlägige Magazine mit Tipps und Rezepten. Zum Beispiel:

https://www.tour-magazin.de/fitness/ernaehrung/ernaehrungsguide-fuer-radfahrer-speiseplan/a46161.html

Fazit. In unserem Alter ist das Abnehmen eine Angelegenheit wie Himmel und Hölle. Solltet ihr nicht unbedingt eine definierte Kilozahl erreichen wollen, dann fahrt und esst gesund weiter. Der Körper regelt das schon selbst mit Hunger und Durst. Einfach zuhören.

Wenn ihr ein konkretes Ziel habt, dann macht euch einen Plan. Besorgt euch einen Ernährungsplan auf das Ziel abgestimmt. Aber macht.

Mein linkes Knie schreit zum Beispiel nach mehr Leichtigkeit. Ich müßte 90 Kilo wiegen und dümpel bei 98 bis 95 Kilo herum. Schon nicht schlecht. Ich komme von 107. Aber 90 ist das Ziel. Schaffe ich.

Keep on moving, bitches.

Veröffentlicht von bobcurtiz

Schreiben. Sehen. Zeit durchstolpern. Und rasten. Alles, nur keine Lakritze essen müssen. Auch kein Zungendreher. Und Rechtshänder. Der ganz normale Wahnsinn.

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